ZWEIMANN-ORCHESTER: IIRO RANTALA & ULF WAKENIUS
Bekannt gemacht, auch in Aalen, haben den Finnen Rantala sicher die 20 Jahre im Trio Töykeät. Mit viel Ironie, skurrilem Witz und einem untrüglichen Gefühl für ein abgefahrenes Repertoire drückt er dem Trio einen Stempel auf, den man nicht unbedingt im Zusammenhang mit einem Land erwartet, das bei uns mit langen, dunklen Wintern assoziiert wird. Nach dem Ende des Trios mit dem komplizierten Namen verkleinert Rantala den Rahmen für seine Musik, arbeitet erst noch mit Gitarrist und Beatboxer, dann in Duos und Solos, was der überragenden Qualität seiner Musik keinen Abbruch tut, denn Rantala ist ein wirklich großorchestraler Pianist. Auf „My History of Jazz“ gerät u.a. Bach unter seine Tasten, denn Rantala sieht ihn als einen Urvater des Jazz. Mit dem Schweden Ulf Wakenius, der dunkle Norden verbindet, hat er einen Partner mit einem interessanten musikalischen Lebenslauf entdeckt, der aus dem Rock zum Jazz findet, von John McLaughlin inspiriert, mit Randy Brecker, Jack DeJohnette, Steve Coleman, Gary Thomas, Herbie Hancock, Milt Jackson, Joe Henderson, Art Farmer, Toots Thielemans, Dennis Chambers, Niels-Henning Ørsted Pedersen oder Pat Metheny spielt, ja sogar das späte Oscar Peterson Trio zum Quartett macht. Mit Wakenius und Rantala treffen zwei große Geister aufeinander, der formaler denkende Schwede und der anarchisch-übermütige Finne, und man glaubt es erst mal nicht, dass sie nur zu zweit sind. Ergebnis ist ein Abend, dessen Ausgang man nie so richtig im Voraus einschätzen kann. Klar ist nur, dass er ein Highlight wird.
Samstag 29 10 2016, 19:00 Uhr, ZEISS Forum