Eure Therapeutinnen und Sozialarbeiter von Slacklinecityshows sind ja dafür bekannt, Euch durch die schönsten und hässlichsten Momente des Lebens gleichermaßen zu begleiten und Euch den jeweils passenden Soundtrack zu liefern. Mal führen Euch widerwärtige Krachmusik und wüstes Geballer die menschlichen Abgründe vor Augen, ganz gleich, ob Ihr Euch bereitwillig in sie hinabstürzt oder vor Ihnen zurückschreckt. Die Einheit von Schönheit und Hässlichkeit zerreißt Euch dabei das Herz. Und mit Euren zerrissenen Herzen seid Ihr am heutigen Abend in der KTS wunderbar aufgehoben. Verzweiflung und Hoffnung werden die bestimmenden Themen der heutigen gruppentherapeutischen Begegnung mit PETTERSSON und HAUSMEISTER aus diesem kleinen kotelettförmigen Land irgendwo zwischen Italien und Tschechien sein.
PETTERSSON aus Wien machen Screamo/Post-Hardcore, der Euch in die mächtigen Klauen der Melancholie treibt. Ruhige, hochromantische Parts laden Euch ein, die verkümmerten Herzen zu öffnen, nur um sie Euch dann in bombastischen, immer wunderschön melodischen Parts herauszureißen. Das verzweifelte Geschrei treibt Euch die Tränen in die Augen, ein Gefühl, das Ihr schon gar nicht mehr zu kennen glaubtet. Wenn Ihr gewillt seid, die Traurigkeit zuzulassen, wird sie Euch mit einem wohligen Gefühl zurücklassen. So wie bei diesem Pixar-Film mit diesen Emotionen, wo am Ende der Clue ist, dass die besten Erinnerungen irgendwie beides haben, Traurigkeit und Freude gleichzeitig oder so. Fans von Raein, Viva Belgrado oder Pianos Become the Teeth werden voll auf ihre Kosten kommen. Mit dabei haben PETTERSSON einerseits ihre brandneue LP „Rift and Seam“, die es ab dem 1. November 2016 zu kaufen gibt, und andererseits
HAUSMEISTER aus Graz, die Emopunk der alten Schule machen. Schöner Gesang, gepaart mit Geschrei, melodische Punk-Parts, die gebrochen werden von fetten Emo-Passagen – Ihr seid eingeladen ihre 2015 im eigenen Proberaum aufgenommene Platte „Rean und Speim“ vorher durchzuhören, um Euch dann beim Konzert singend in den Armen zu liegen. Wer Freude an den alten Sachen von At the Drive-In hat, die melodischen Teile allerdings gerne etwas ausführlicher gehabt hätte, ist hier genau richtig aufgehoben.
Eure Freudianerinnen von der SLHC-Crew
Hörproben:
Spiro, Spero- vom neuen Pettersson-Album idioteq.com/austrian-screamo-band-pettersson-premiere-new-song/
Rean & Speim- von Hausmeister retsiemsuah.bandcamp.com/releases